Über den Wolken …

… mag die Freiheit wohl grenzenlos sein, die Fernsicht ist allerdings ziemlich eingeschränkt durch tief hängende Regenwolken, als wir am Mittwochmorgen zu unserer 1. Wandertour aufbrechen.IMG_0020Wir – 20 Turner der Jedermann-Abteilung hatten mal wieder eine mehrtägige Bergwanderung in den Alpen geplant, wie jedes 2. Jahr und das seit 1980.

Nach einer Nachtfahrt, bei der wohl keiner so richtig Schlaf finden konnte, waren wir pünktlich um 8 Uhr zum Frühstück in unserem Hotel im Stubaital eingetroffen. IMG_0003 Das 4-Sterne-Hotel Alpjuwel in der Ortschaft Neustift sollte für die nächsten Tage unser Stützpunkt sein. Von hier aus wollten wir unsere Wanderungen starten.
Nach einem kräftigendem Frühstück und dem Bezug der Zimmer fuhren wir mit unserem Bus in die Nachbar-Ortschaft Fulpmes und von da mit der Gondel hoch zur Mittelstation.
– Es sollte heute nur eine kurze Wanderung werden.
Schon nach einer Stunde zwingt uns ein Regenschauer zum Einkehren, doch kaum gelingt es der Sonne, ein Loch durch die Wolken zu reißen, marschieren wir unverdrossen und frohgemut weiter IMG_0048 am Berghang entlang, als Ziel unser Hotel, das wir dann auch am frühen Nachmittag erreichen.
Die restlichen Stunden des Tages verbringen einige auf den Zimmern, Schlaf nachzuholen. Andere erkundeten (im strömenden Regen) das Dorf, aber viele suchen den hoteleigenen Saunabereich auf, um dort ihre nassen und kalten Knochen aufzuwärmen. Unser erster Tag wird abgerundet durch ein ausgezeichnetes Abendessen. IMG_0059Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein in der Hotellounge fallen dann einigen schon bald die Augen zu.

Donnerstag
Auch am folgenden Tag geben uns die tief hängenden Wolken nicht viel Hoffnung auf freie Rundumsicht von den Bergen. Den Lift zur Elferbahn erreichen wir vom Hotel aus noch zu Fuß. Oben angekommen erklärt uns Herbert, wie jeden Morgen im Berg, die geplanten Routen.IMG_0074 In zwei Gruppen machen wir uns auf zum „Elfer“.
Wir steigen hoch bis kurz vor dem Gipfel, IMG_0101doch da sich dieser in einem Wolkenmeer verbirgt, verzichten wir auf den weiteren Aufstieg und steuern stattdessen bergab auf den Panoramaweg zu. Parallel zum Tal soll uns dieser zu Elferhütte führen, wo wir einkehren wollen. Infotafeln am Wegesrand informieren über Geologie und Botanik des StubaitalsIMG_0125 und der Wettergott gibt uns einen Einblick in die Meteorologie: Regenschauer und Sonne wechseln sich ab, dazwischen auch mal Hagel, auch Schneegraupel wurde gesehen und dann kam auch noch Gewitter dazu. An der Elferhütte treffen wir überrascht auf die zweite Gruppe. Diese war unplangemäß bis zur Pinnasalm hinabgestiegen und musste dann unfreiwillig wieder 500 m bergauf. Auch sie konnten das wechselhafte Wetter nicht so richtig genießen und hatten noch nicht mal Zeit, in der Elferhütte einzukehren, mussten wir doch die letzte Talfahrt der Seilbahn erreichen.
Die letzten Meter überraschte uns auch noch der nächste Regenschauer und gab uns für diesen Tag erstmal den Rest.
Hotel – Sauna – Abendessen.
Freitag. Für heute sind starke Regenfälle angekündigt und wir wollen diesen entgehen, indem wir dem Stubaier Gletscher einen Besuch abstatten. Mit dem Bus bis zum Ort Mutterberg am Ende des Tales (1721 m), von dort mit der Gletscherbahn hoch.. Die Landschaft wechselt langsam von grün zu weiß, IMG_0151 links und rechts sind Schneepisten zu erahnen. Noch stehen die Schneekanonen eingehüllt, die Schneeraupen scheinen zu schlafen. Auf dem Eisgrat in 2850 m angekommen erwartet uns eine Winterlandschaft, doch hier ist Enstation. Der Lift zur Jochdohle steht, die 3333 m hohe Schaufelspitze ist in dichte Wolken gehüllt. Können wir uns das Wetter noch schön trinken ? IMG_0157
Während ein paar Unermüdliche zur Eisgrotte hinabsteigen, bevorzugen andere die Annehmlichkeiten des Bergrestaurants.
Was aber jetzt anfangen mit dem restlichen Tag ?
Da wir immer noch mit Regen rechnen, nutzen wir den Tag zum Städtetrip. Zwei von uns fahren nach Innsbruck und besichtigen u.a. das Grabmal Kaiser Maximilians in der Hofkirche, GRABMAL der Rest der Gruppe besucht das Städtchen Hall, ein Ort, der sich um die Aufnahme in die Liste „Weltkulturerbe“ beworben hat.Hall
Übrigens: An diesem Tage gab es kaum Regen. – Soviel zur Zuverlässigkeit von Wettervorhersagen.

Samstag – für unsere heutige Wanderung fahren wir noch mal nach Fulpness, diesmal ganz hoch bis zur Bergstation. Von hier aus gibt es etliche Möglichkeiten für Spaziergänge, kleinere und auch längere Wanderungen – es bilden sich 3 Gruppen, die die Höhenzüge rund um das Schlicker Skigebiet erwandern wollen.
Wir wagen den Aufstieg zum Hohen Burgstall und werden von dort mit einem fast wolkenfreien Rundumblick auf 2611 m belohnt. IMG_0237Der Abstieg ist nicht ganz einfach, über ein Geröllfeld auch ziemlich anstrengend und wir sind froh, als wir 1000 m tiefer den Erlebnisweg an der Schlicker Alm erreichen. Familienfreundlich angelegt, Adler, Auerhahn und Fuchs grüßen uns als Holz und das Murmeltier sogar in Natur. Als wir die Mittelstation zur Talfahrt erreichen, können wir sagen: Für heute ists`s genug.
Am Samstag bleibt uns nur noch, unsere Koffer zu packen, den Tiroler Bergen Auf Wiedersehn zu sagen und die Heimfahrt nach Lippe-Detmold anzutreten.
Schön wars mal wieder.
Wolfgang Fischer