Wandern am Watzmann

Zurück zu den Wurzeln: 31 Jahre nach ihrer ersten Wander-Freizeit in die bayerischen Alpen fuhr die Jedermann-Gruppe erneut ins Berchtesgadener Land zu einer 4-tägigen Wandertour.
Das Hotel in Schönau am Königssee war für 4 Tage Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen und Klettertouren und einer Busfahrt ins benachbarte Österreich.

Nach einer Nachtfahrt und einem kräftigen Frühstück im Hotel geht es am Mittwochmorgen gleich los zu unserer ersten Wanderung, zum 30 min entfernt gelegenen Königssee. Dort fahren wir von der Anlegestelle mit einem der umweltfreundlichen Elektromotorboote, die es übrigens schon seit 1909 gibt, über den tiefsten See Bayerns (192 m tief).
Links von uns ragen der Jenner und das Hagengebirge, rechts ragt der Watzmann, der zweithöchste Berg Deutschlands (2713 m) mit seiner imposanten Ostwand steil in die Höhe und spiegelt sich im kristallklaren, smaragdgrünen Wasser des Sees.
Auf der Fahrt zur 8 km entfernten Station Salet am anderen Ende passieren wir erst den Malerwinkel mit dem schönster Blick auf See und Watzmann und dann den Wallfahrtsort S. Bartholomä. Wir kommen (gegen Trinkgeld) auch in den Genuss des berühmten „Echos vom Königssee“, das der Bootsführer mit seiner Trompete aus der Felswand lockt.
Von Salet aus umwandern wir den Obersee, dabei machen wir schon erste Bekanntschaften mit Stufen und Treppen, einige gehen sogar noch weiter bis zum Röthbachfall, dem höchsten Wasserfall Deutschlands mit 470 m Höhe.
Nach einer Pause an der Fischunkelalm geht es zurück nach Salet. Auf der Rückfahrt nutzen einige die Gelegenheit, die barocke Wallfahrtskirche St. Bartolomä, das angrenzende Jagdschloss oder den Biergarten der Gaststätte zu besuchen und die 1976 gefangene, ausgestopfte 55-Pfund Forelle zu bestaunen.
Am Donnerstag werden wir durch Regen geweckt. Da die Niederschläge auch während des Frühstücks nicht aufhören, beschließen wir, mit unserem Bus nach Österreich in die Mozart-Stadt Salzburg zu fahren. Nach einem Besuch des Mirabellgartens haben wir für Mittag eine Stadtführung gebucht. Mit unserem Stadtführer umrunden wir das Altstadtviertel mit dem Dom und erfahren im Telegrammstil so einiges über die Geschichte der Stadt, über ihre Rolle in Europa, über Kuriositäten, Besonderheiten und Rekorde und natürlich auch viel über Leben und Wirken von Wolfgang Amadeus Mozart. Da wir anschließend noch reichlich Zeit bis zur Rückfahrt haben, erkundet jeder nach eigenen Gusto die Stadt, besucht die Festung Hohensalzburg oder lässt sich in einem der Kaffeehäuser mit Sachertorte und einem Braunen verwöhnen.
Eigentlich war auf der Rückfahrt noch ein Besuch in einer Schnapsbrennerei geplant, aber beim Rushhour durch die Innenstadt von Bad Reichenhall verlieren wir zu viel Zeit und sind froh, rechtzeitig zum Abendessen wieder in Schönau zu sein.
Der Freitag soll nun – und das Wetter spielt auch noch mit! – endlich zum Wandertag werden:
Unser Fahrer bringt uns Richtung Ramsau zum Parkplatz Hammerstiel, dort trennen wir uns in zwei Gruppen. Die eine geht direkt zur Kühroint-Alm (1409 m), die zweite Gruppe nimmt den etwas beschwerlichen Weg Richtung Grünsteinhütte und Schnapbachalm zum Aussichtspunkt Archenkanzel. Dort, hoch über dem Königssee werden wir mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Zurück zur Kührointalm machen wir erst mal Rast und machen uns dann an den Abstieg. Eigentlich wollen wir noch einen Blick in die Wimbachklamm werfen, doch der bleibt uns, da gebührenpflichtig, verwehrt. In Ramsau finden sich beide Gruppen wieder vereint im Bus, der uns nach Schönau in unser Hotel bringt.
Am Samstag bringt uns unser Bus wieder zum Königssee, von wo die Jennerbahn zur Bergstation des 1874 m hohen Jenner bringt. Wieder teilen wir uns in zwei Gruppen auf: Die erste geht direkt hoch zum Gipfel und macht sich dann auf den Weg nach unten, nicht ohne dabei in einer der Almen einzukehren. Die zweite Gruppe macht sich über das Stahlhaus an den beschwerlichen Anstieg zum Schneibstein, über Geröllfelder und schwierige Felsen ist Trittsicherheit gefragt. Trotzdem sind bei diesem „Kaiserwetter“ wahre Volksmassen unterwegs. Auf dem Gipfel teilen wir unsere kärgliche Brotzeit mit einigen Dohlen, bevor wir uns an den nicht weniger mühsamen Abstieg machen. Für die 16 km auf dieser Route benötigen wir sage und schreibe 6 Stunden und nicht alle erreichen rechtzeitig die Mittelstation zur Talfahrt, denn die macht pünktlich um 17 Uhr zu.
Doch per Taxi kommen dann auch die letzten wieder zurück nach Schönau und zum Abendessen sind alle wieder vereint.
Sonntag. Nach vier Tagen und schönen Wanderungen bei tollem Wetter und noch besserer Laune lassen wir uns heute gemütlich von unserem Fahrer ins Lipperland zurück kutschieren. Nach einer längeren Pause auf der Raststätte Rhön erreichen wir dann gegen Abend Bentrup-Loßbruch, wo uns unsere Frauen an der Alten Schule freudig in Empfang nehmen. Ein Dank geht an Dieter Cord und Lothar Arndt für die Organisation, auch an Wolfgang Biermann, Wolfgang Cepin und Herbert Cruel für ihre Beratung und strategische Unterstützung bei den Wanderungen.