Sonne, Senne, Paderborn
Was heißt hier schon Regen?
Bei der jährlichen 2-Tages-Fahrradtour ließen sich 19 Radler auch von schlechten Wetter-
prognosen nicht abschrecken.
Um 9 Uhr am Samstag starteten wir in Loßbruch mit gefüllten Satteltaschen, dicht einhüllt in Regenjacken, geschützt unter Ponchos.
Bei strömenden Regen wurde zunächst der Detmolder Bahnhof angesteuert.
Dort durften wir raten, wo wir wohl heute übernachten werden.
Neben Wunschzielen wir Mallorca und Teneriffa wurden auch praktische Vermutungen angestellt. Ein warmes 4-Bett-Zimmer? In einer Jugendherberge ? Aber auch Orte wie Osnabrück, Münster oder Dülmen wurden genannt. Nichts dergleichen! Wir ließen den Bahnhof links liegen und fuhren, immerhin hatte der Regen inzwischen aufgehört, Richtung Augustdorf und dann gen Westen das Furlbachtal entlang. Unter drohend grauen Wolken aber immerhin trocken besichtigten wir das neue Senne-Informationszentrum und die Toiletten daneben. Nahe der Emsquellen wurde dann das berüchtigt-umfangreiche Frühstücksbuffet aufgebaut. Jeder hatte eine Liste bekommen, was er mitzubringen habe. Während unter den Männern Bierflaschen verteilt wurden, kreiste bei den Frauen die erste Flasche Sekt. Weiter ging es auf dem Senneradweg Richtung Höfelhof, wobei wir versuchten, so mancher Pfütze auszuweichen. Dass das nicht immer gelang, konnte man hinterher an den Rädern und Satteltaschen sehen. Vorbei an Ostenland, wo sich kurzzeitig sogar die Sonne blicken ließ, durch das schöne Delbrücker Land, am Boker Kanal entlang näherten wir uns Schloss Neuhaus. Dort war eigentlich die nächste Essenspause geplant, doch ein starker Regenschauer zwang uns zu einem vorzeitigen Halt. Retter vor dem Regen war die DLRG, bei der wir uns unterstellen konnten. Die Pause wurde sinnvoll genutzt, um einen Plattfuß zu reparieren. Nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal packte Rainer seine OP-Handschuhe aus. Nach einer Extra-Runde um den Padersee erreichten wir am späten Nachmittag die Jugendherberge in Paderborn, die dort direkt an der Stadtmauer in einem alten Gebäude untergebracht ist. Beim gemeinsamen Abendessen ließen wir mit vielen Erinnerungen an die Touren der vergangenen Jahre den Abend ausklingen.
Nach einem kräftigen Frühstück am Sonntagmorgen im Gewölbekeller der Jugendherberge verließen wir die Bischofsstadt gen Norden. Wir grüßten den Paderborner Hermann am Detmolder Tor und erreichten bei Marienloh wieder den Senneradweg. Im Kurpark von Bad Lippspringe gab es noch einmal eine kurze Rast und einen humorvollen Vortrag von Wolfgang über E-Bikes, Knieschäden und Radeln in der Eifel und allgemein. Nach der Durchfahrt von Schlangen ging es links ab in die Senne. Wir durchfuhren Oesterholz und erreichten schließlich Kohlstädt. Inzwischen waren die Wolken immer weiter aufgerissen und die Sonne lachte vom Himmel. Auf dem Sportplatz stärkten wir uns für die nun folgende, schwerste Etappe: Die Überquerung der Egge. Immer parallel zur B1 wechselten Steigungen und Gefälle, Sonnenschein und schattige Waldstrecken bis wir schließlich die Externsteine und Holzhausen erreichten. Dort – oh freudige Überraschung, hatte Marlis ihre Verwandschaft mobilisiert und auf einem Rastplatz erwarteten uns Kaffee und Kuchen.
Letzte Pause und Abschlussbesprechung. Die „Arschkarte“ und sogar ein „Arschkarten-T-Shirt“ wurden an Michael und Ute vergeben für „unsportliches“ Verhalten. Die Beiden überlegen, ob sie nicht in die Berufung gehen sollten.
Die Macher der beiden Touren des nächsten Jahres wurden gesucht und gefunden , es gibt ein Dankeschön von allen für die Organisatoren dieser Tour: Silke, Marlis, Ralf und Rainer.
Dann ging es fast ohne Stop über Berlebeck und Heiligenkirchen Richtung Detmold. Fast – denn plötzlich passierte es: Panne! Kette gerissen! Jetzt halfen auch keine OP-Handschuhe. Für Hacky war die Fahrt damit zu Ende, er musste an der Oberen Mühle warten, bis ihn Wolfgangs Pannendienst eine halbe Stunde später abholte – die anderen durften noch bis nach Bentrup-Loßbruch weiterfahren.
Bei Marlis vor der Türe startete und endete auch die diesjährige 2-Tages-Fahrradtour mit einem großen Abschiednehmen, aber wir alle wissen, das wir nächstes Jahr wieder dabei sein werden.
2014 werden Inge, Moni, Hacky und Wolfgang die 15. Tour organisieren – wir freuen uns drauf.
Wolfgang Fischer