100 Jahre TSV – das Festwochenende

100 Jahre TSV – der Festkommers
Am Donnerstag, 25.08.2022 begann unser Jubiläumswochenende mit einem Festkommers.
Die Gäste, die sich am Donnerstagabend im Festzelt des TSV eingefunden hatten, erlebten einen kurzweiligen Abend.

Neben Gastrednern und -rednerinnen präsentierte der Verein Anekdoten aus der Vereinsgeschichte, drei Tanzgruppen, Lifemusik, ein üppiges Buffett, freundliche Helfer an der Theke und eine Bildergalerie.
Moderiert wurde das Programm vom „Bentruper Rock’n RollDenkmal“ Mickey Meinert, der den Abend stimmungsvoll mit einem Liebeslied an seine Heimat einleitete.
In seiner Begrüßungsrede bedankte sich der 1. Vorsitzende des Vereins, Ralf Bünte, bei den vielen Helfern, die in monatelangen Vorarbeiten und auch an den 4 Festtagen mit viel Engagement zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben und es noch tun.
Als erster Gastredner blickte der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Detmold, Helmut Volker Schüte, zurück auf 1921, das Gründungsjahr des Vereins. In diesem Jahr, kurz nach dem 1. Weltkrieg, hat es offensichtlich eine Vielzahl an Vereinsgründungen gegeben, nicht nur Sportvereine. Leider wurde schon ab 1933 Eigeninitiative und Engagement der Menschen in in den Kommunen „zum Schutze der Bevölkerung“ unterdrückt und zunichte gemacht.
Mit viel Lachen honorierte das Publikum im Anschluss die Bemerkung des nächsten Redners.
Landrat Axel Lehmann erzählte, er hätte zwar früher auch Tischtennis gespielt, wurde aber (leider) nicht für eine Ablösesumme von 300 DM vom TSV übernommen, wie das bei dem Vorsitzenden Ralf Bünte der Fall war.
Im Anschluss stellte sich die Vorsitzende des Lippischen Turngaus, Pia Caspari hinter das Rednerpult,
passenderweise ein Sprungkasten aus dem Geräteraum. Sie betonte, dass es schon sehr bemerkenswert sei, wenn ein Verein es schafft, trotz politischer Widrigkeitem, bürokratischer Hürden und finanzieller Schwierigkeiten 100 Jahre alt zu werden – und jung zu bleiben. Wie sie aus der Vereinschronik erfahren hatte, war der Verein 1956 so gut wie bankrott. Aus der Misere heraus musste der vereinseigene Barren gepfändet werden. Er durfte allerdings, trotz „Kuckuck“ nach eifrigem Intervenieren und der verständnisvollen Haltung des Gerichtsvollziehers vom Verein weiterhin genutzt werden. Seine Schulden konnte der TSV in monatlichen Raten von 2 DM „abstottern“. Caspari erinnert sich auch gerne an die TSV-Turnwartin Millie Schäfer, die auch lange Zeit beim lippischen Turngau aktiv war. Darüber hinaus lobte sie die enge Zusammenarbeit zwischen dem lippischen Tungau und der Turnabteilung des TSV Bentrup-Loßbruch, wenn es z. B. um die
Ausrichtung der Übungsleiterakademie, um die Abnahme des Sportabzeichens oder anderes ginge. Hier war der TSV immer ein zuverlässiger Ansprechpartner.
Zitat:“Eigentlich wollte ich Blumen in den Vereinsfarben Rot-Weiss nehmen. Das hätte gut ausgesehen – entschieden habe ich mich aber dann für die Sonnenblumen.
Der TSV trägt für mich eben die Sonne im Herzen. Das darf man auch in den Blumen sehen. (Zitatende)
In der folgenden Pause zeigte die Gruppe Twisters, geleitet von Gabi Preukschat, ihr Können. Die Twisters sind eine Tanzgruppe für 10 – 14 jährige Mädchen.
Danach konnten sich alle an einem großen Buffett stärken.
Viele Frauen aus den Vereinsabteilungen haben für die Festtage reichlich Salate, Fingerfood und Kuchen vorbereitet.
Nach der Pause folgten Rednerinnen* aus den Abteilungen.
Manuela Schmidt, Abteilungsleiterin Tanzen, bemerkte gleich zu Beginn: „Um Gender-Formulierungen zu vermeiden, verwende sie jetzt nur die weibliche Form und die Männer dürfen sich mit angesprochen fühlen“. Sie erzählte, dass sie schon kurz nach der Geburt in den Verein „eingetreten wurde“ und dort ihre Leidenschaft zum Turnen und später besonders zum Tanzen entdeckte. Seit vielen Jahren ermöglichen die Tanzgruppen des Vereins Mädchen und Frauen jeden Alters eine Möglichkeit zum sportlichen Spaß im Verein.
Zusätzlich machen auswärtige Auftritte, zum Beispiel bei Stadtfesten oder bei Tanz-Wettbewerben wie z.B. beim NRW-Turnfest den Namen des Sportvereins auch überregional bekannt.
Es folgte eine Tanzvorführung der Gruppe „Tanzprojekt“, die für das Jubiläum ein Charlston-Potbourri einstudiert hatte.
Im Anschluss berichtete Dietmar Meinert, besser unter dem Namen „Hucky“ bekannt, von den Anfängen und den Erfolgen der Tischtennisabteilung. Diese im Vergleich zu den anderen noch relativ „junge“ Abteilung begann mit recht einfachen Geräten in Dorfgaststätten, wie das auch andere TT-Abteilungen in der Region taten. Mit vielen Anektoten gespickt und mit Schmunzeln aus dem Publikum quittiert, konnte er zum Ende seiner Rede stolz über den 2-maligen Gewinn des Kreispokals und den Aufstieg in die Bezirksklasse berichten.
Ihm folgte am Rednerpult Christel Düe, die langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises Karneval. Schon gleich nach der Neugründung des Vereins im Jahre 1949 wurde der erste „Vereins-Karneval“ ins Leben gerufen. Seitdem organisiert eine Arbeitsgruppe fast ununterbrochen jedes Jahr eine Karnevalsfeier nach „rheinischen Muster“ mit Prinz, Prinzessin und Prinzengarde. Eine 3-tägige Veranstaltung, die auch weit über Bentrup-Loßbruch hinaus bekannt und gefragt ist.
Als hätten sie auf das Stichwort gewartet, marschiert daraufhin die Funkengarde in den Saal. Die 7 jungen Damen gaben dem Publikum mit einem Potbourri aus Tanzvorführungen der vergangenen Karnevalssessionen einen Vorgeschmack auf das Kostümfest am Samstagabend.
Der Festkommers schloss mit einem musikalischen Höhepunkt: Mickey Meinert stellte, musikalisch unterstützt von den „Ben-Lo-Sternchen“ und optisch flankiert von den Tanzgruppen, die von ihm komponierte TSV-Hymne vor.
Das Publikum war sichtlich begeistert und viele sangen beim Refrain mit. Tosender Applaus und ein Dankeschön vom Vorsitzenden beendete die Veranstaltung.
Da das Buffett noch nicht gänzlich abgeräumt war und die Bedienungen an der Getränke-Theke auch noch nicht nach Hause wollten, blieben viele noch länger im Festzelt zu einem Plausch.

100 Jahre TSV – das Konzert
Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums konnte der Verein das ostwestfälische Rock´n Roll Denkmal MICKEY MEINERT für ein einmaliges Konzert gewinnen.
Kurz vor Einlass versetzte ein plötzlich einsetzender Wolkenbruch alle Mitwirkenden und Helfer kurzzeitig in Panik, Regen drang in alle Zelte und die Elektronik (z.B. das Steuerpult) war gefährdet.
Doch zum Konzertbeginn war alles wieder „In trockenen Tüchern“.
Den Abend eröffnete der aus Bentrup stammende Liedermacher DIRK SCHELPMEIER.
Folk, Blues, Pop und Chanson sind die musikalischen Zutaten seiner Songs, die durch seine viel gelobten Texte bestechen. Sie sind poetisch, melancholisch, voll feiner Ironie.
Mal mit liebevollem mal deftigem Humor und machen seine Konzerte zu einem echten Zuhörerlebnis. 
Darauf folgten MICKEY MEINERT & DIE BENLO – STERNCHEN 
Meinert, daselbst ein Kind dieses Dorfes und seit über 50 Jahren im TSV aktiv, stellte für den Auftritt eine hochkarätige und stimmgewaltige Band zusammen und garantierte damit feinste musikalische Qualität in puncto Performance, Stimmung und Originalität.
Die weibliche Seite verkörpert die marokkanische Weltmusikerin & Rockröhre MENNANA ENNAOUI, dazu gesellt sich The Voice alias STEVE HAGGERTY, auch der deutsche Joe Cocker genannt. Für den virtuos – kraftvollen Groove sorgt der griechische Götter – Drummer ZACKY TSOUKAS. Die tiefen Basstöne sowie glockenklare Chorstimmen steuert HARRY SCHULER bei. Er wirkt(e) u.a. bei Dean Collins, Cliff Barnes and the fear of winning, Baseball, Men in Black und den smallStars.  An den Tasten brilliert DIETRICH PINHAMMER aus Hannover, auch er ist seit vielen Jahren global unterwegs, vor allem in Asien. Neben den beiden Hymnen ROCK´N ROLL DENKMAL und 100 JAHRE TSV BENLO konnten die Besucher einen aufregender Mix toller Rock – Klassiker, gespickt mit OTTO WAALKES – Zitaten, Original – Werken, virtuosen Einlagen mit Songs von LED ZEPPELIN, BOB MARLEY, PETER GABRIEL, PHIL COLLINS, TINA TURNER, JOE COCKER, DEEP PURPLE uvm. genießen.

100 Jahre TSV – der Familiennachmittag
Am Samstagnachmittag hatte unser Jugendteam für Kinder viele Stationen vorbereitet:
Für Spaß, Sport und Spiel gab es einen Kletterberg und Riesenkicker.
Die Kinder konnten auf die Torwand schießen, auf Dosen werfen oder sich schminken lassen.
Unser Maskottchen „Rabatzi“ kam mit Süßigkeiten vorbei
Ab 14 Uhr wurde auch eine Wanderung angeboten und in der Alten Schule gab es für Groß und Klein Kaffee, Kaltgetränke und Kuchen.
Außerdem hatte Silke Bünte ihren Verkaufsshop geöffnet für neue TSV-Bekleidung.

100 Jahre TSV – Kostümfest 20er Jahre
Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt kein Karneval gefeiert werden konnte,
war der Arbeitskreis Karneval (AKK) sofort Feuer und Flamme als es darum ging, in diesem Sommer (!) im Rahmen der 100-Jahr-Feier ein Kostümfest ausrichten zu können.
Etwas abgespeckt zwar, ohne Seniorenfeier und Kinderkarneval und auch ohne ohne Prinzenpaar –
aber immerhin mit einem kleinen Programm und natürlich mit der Funkengarde.
Motto (natürlich) die 20er-Jahre, und so erschienen viele Gäste in entsprechenden Kostümen.
Weiße Hemden, Hosenträger, Zylinder, viel Glitzer, Stirnbänder, lange Handschuhe und Federboas bestimmten das Bild, der AKK und die Gruppe Tanzkonzept sorgten mit ihren Tänzen für die richtige Stimmung – die Moderation machte wieder die bezaubernde Aylin und dass an diesem Abend die Tanzfläche immer gut gefüllt war, dafür sorgte Dirk von MD-Musik.

100 Jahre TSV – der Festgottesdienst
„Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“ … dieser Leitgedanke begleitete uns durch den Festgottesdienst am Sonntag, dem 28. August 2022 anlässlich des 100jährigen Jubiläums des TSV Bentrup-Loßbruch. Um 11:15 Uhr nahmen erfreulicherweise mehr als 70 Gottesdienstbesucher*innen im Festzelt daran teil. Und es wurde wahrlich ein FESTgottesdienst, nicht zuletzt durch den großartigen Posaunenchor unter der Leitung von Tina Bley.
Pfarrerin Dr. Annette Müller begrüßte die Anwesenden und erklärte, der TSV würde es tatsächlich noch schaffen, sie zu einer Karnevalistin zu machen. Es folgte ein Rückblick auf das TSV Jubiläum mit den verschiedenen gelungenen Veranstaltungen.
Nach der Lesung aus dem Matthäus-Evangelium, Kapitel 14, 22-33 durch Gabi Preukschat trug die Theologie-Studentin und „Kind des Dorfes“ Aylin Sayin ein modernes Glaubensbekenntnis und anschließend ihre ausgesprochen eindrucksvolle Predigt lebendig vor: Da sitzen wir alle in einem Boot, mal sind die Wellen leicht und sacht und dann ziehen dunkle Wolken auf und ein Sturm naht.
„Es legt sich der Sturm und wir schaffen es. Wir schaffen es durch diese – durch Gottes – Stärke Sicherheit zu kriegen, zu wissen, dass Gott uns begleitet, weiter zu machen und in allen Stürmen, die noch kommen werden, zu wissen: ‚Fürchtet euch nicht! Ich bin es. Ihr braucht keine Angst zu haben‘. Und um in den Worten, die wir Samstagabend gehört haben zu sprechen: Polka, Polka, Polka; alles halb so schlimm, wenn wir zusammen sind.“
Mit einem von Aylin verfassten Gebet und dem Segensspruch endete ein besonderer, bewegender Gottesdienst.
Ein wunderbares musikalisches Nachspiel des Posaunenchors entließ die Besucher*innen in das gemeinsame Mittagessen, wo dann noch im Anschluss anregende Gespräche stattfanden.

100 Jahre TSV – der Ausklang
Sonntagnachmittag – das Fest ist gelaufen.
Monatelang wurde vorgearbeitet. Viele, wirklich viele Helfer waren beteiligt an der Planung und der Durchführung und – wie wir gehört haben, waren viele der Gäste SEHR zufrieden.
Ralf Bünte bedankt sich noch einmal bei allen An- und Abwesenden und besonders bei einigen, die vor und während des Festes viel Zeit geopfert und Engagement mitgebracht haben.
Zum Abschluss erklingt noch einmal unsere TSV-Hymne

Mittwoch
Die Fahnen werden eingeholt, das Fest ist damit offiziell beendet